Review: Hearbeatmedia Fanzine
Turn Away von Ludwigsburg sind schon seit etlichen Jahren in der Szene aktiv. Die Band wurde aber bisher nicht von Besetzungswechseln verschont, was die Sache natürlich nicht gerade einfacher gemacht hat. Und seit der Veröffentlichung von “To The Open Sea” hat sich schon wieder etwas verändert bei Turn Away. Karin, die Bassistin, ist nämlich jetzt nicht mehr dabei, da sie nach Hamburg zieht. Gunnar hat ihre Position eingenommen und Anna, die Gitarristin, ist somit noch die einzig verbleibende Frau in der Band. Aber nun zu “To The Open Sea”, dem neuesten Baby der Ludwigsburger. Die MCD wurde über Lucifer’s Legions Records veröffentlicht und mit diesem Release meldet sich das Label nach zweijähriger Pause gleichzeitig zurück. Was Euch hier erwartet sind 6 brandneue Tracks, die mit einem guten Tempo voran preschen und super mitgeshoutet werden können. Hell yeah, Sing-a-longs bis zum Abwinken! Jetzt aber langsam und der Reihe nach. Fangen wir mal mit “Savior Without Hope” an. Kurz nach dem Pressen der Playtaste fliegt einem die rauhe Stimme von Kolbi um die Ohren, die lauthals “Just a little smile on your face could save my day” brüllt und im Refrain von weiblichen Vocals unterstützt wird. Sehr schön, ist der erste Gedanke, der mir hierbei durch den Kopf schiesst. Ich muss irgendwie an Chuck Ragan von Hot Water Music denken, denn er hat es auch immer wieder geschafft, diversen Songs mit seiner Stimme so viel Ausdrucksstärke zu verpassen. Mit “Burn The Temples” folgt dann ein nicht minder aussagekräftiger Track, dessen Refrain “Burn down the walls…” man bereits beim ersten Hördurchgang lauthals mitgröhlen kann. Der Hardcore-Punk der Ludwigsburger rockt also hochamtlich das Haus und überzeugt mit tollen Melodien, die teilweise auch an Bands wie Just Went Black oder Comeback Kiddenken lassen. Die Refrains inklusive der genialen Backgroundchöre sind einfach grossartig. Da darf man Turn Awayneidlos auf die Schulter klopfen. Was an “Burn The Temples” noch besonders hervorhebenswert ist, ist die Tatsache, dass die Band hier englische und deutsche Lyrics mischt, was komischerweise überhaupt nicht seltsam klingt, sondern eine interessante und runde Sache ist. Yeah! Der aggressive, rauhe Gesang läutet auch den Titeltrack “To The Open Sea” mit dem nötigen Druck ein und schon kurze Zeit später erhöhen die Ludwigsburger das Tempo, um dem Oldschool Hardcore zu fröhnen. Auch hier gibt es wieder tolle Refrains und dicke Sing-a-long Parts. Auch die drei nächsten Songs im Bunde sind nicht minder eindrucksvoll. Cool, dass die Soundqualität des Releases und das Artwork ebenfalls wirklich prima gelungen sind. Bleibt zu hoffen, dass die Band in nächster Zeit von weiteren Besetzungswechseln verschont bleibt. Ansonsten kann man nur sagen: Weiter so!
FAZIT: Wie ihr wahrscheinlich unschwer bemerkt habt, gefallen mir die Songs hier wirklich prima und ich kann daher gar nicht anders, als das Release abzufeiern. Richtig schön geradeaus, mit tanzbaren Melodien und perfekten Sing-a-longs geht diese MCDmächtig prächtig ins Ohr. Tut Euch dieses Teil unbedingt mal rein und lest die Texte.