A Global Mess - Buch (von Diana Ringelsiep und Felix Bunschuh)

Ventil Verlag
26920
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  • Beschreibung

Eine Reise durch den südostasiatischen Underground: zwei Freunde auf der Suche nach Street Art, Punk und Feminismus

Jede Generation rebelliert aufs Neue gegen die Werte und Moralvorstellungen ihrer Eltern. Doch wen soll das noch schockieren, wenn es Sex-Pistols-Shirts von der Stange gibt und Gangster-Rap im Radio läuft? Die Journalistin Diana Ringelsiep und der Musikmanager Felix Bundschuh sind dort hingegangen, wo Subkultur noch echte Rebellion bedeutet. Auf ihrer Reise quer durch Südostasien sind sie der Frage nachgegangen, welches Lebensgefühl junge Menschen verschiedener Untergrundbewegungen weltweit miteinander verbindet. »A Global Mess« erzählt die Geschichte zweier Freunde, die sich auf eine abenteuerliche Reise ans Ende der Welt begeben haben, um Orte zu erkunden, die in keinem Reiseführer stehen. Sie besuchten Underground-Konzerte in verlassenen Gebäuden, gerieten in heikle Situationen abseits der üblichen Touristenpfade und führten zahlreiche Gespräche mit Bands, Street Artists und Riot Grrrls.

In ihrem episodenhaft erzählten Buch gewähren Diana und Felix Einblicke in ihren Reisealltag und erzählen aus wechselnden Perspektiven von ihren Erlebnissen. Dabei greifen sie auch auf Tagebucheinträge, E-Mails, SMS- Dialoge und Interviews zurück, die sie unterwegs geführt haben. Diese besondere Mischung aus Reiseanekdoten und journalistisch aufbereiteten Rechercheergebnissen macht »A Global Mess« zu einem einzigartigen Zeitzeugnis, das die globale Verbundenheit verschiedener Subkulturen dokumentiert.

Inhaltsverzeichnis

Prolog

HONGKONG

Der Beginn einer ­Irrfahrt

Erstes Lebenszeichen

Niemand hat gesagt, dass es einfach wird

PHILIPPINEN

Dirty Smalltalk

Willkommen im ­Underground

Bildungsauftrag: Punkrock History

Streetartists at Work

Gruß aus der Heimat

Die Paten der Szene

Trinken mit der Straßenbande

Veranda-Party

Lauf Sweetie, lauf!

On Air!

Frühstücksentertainment

Special Guest from Germany

Das Festival-Desaster

Der versteckte ­Plattenladen

Neuanfang mit ­Startschwierigkeiten

Der Punkbulle

Gehirnwäsche

Auf illegaler ­Graffiti-Tour

Das Künstlerirrenhaus

Verhaftet, verprügelt und abgeschoben

A Global Mess« – Die Abschiedsshow

INDONESIEN

Die Ruhe vor dem Sturm

Währenddessen in Deutschland

Straßenköter außer Rand und Band

Der Ballermann von Bali

Kuta Rock City

Auszeit auf dem ­Mond

Letzte Vorbereitungen

Göttliche Fügung

Die Bassline des Lebens

Messerstecherei im Moshpit

Die Bulli-Odyssee

Kollektive Abstinenz

Zwei Herzen in der Brust

SINGAPUR

Böses Erwachen

Teambuilding-Maßnahme „Tiger Beer“

Lost & Found

Kleine Punkrockwelt

Eskalation im ­Einkaufszentrum

Die Riot Grrrls der ­Löwenmetropole

MALAYSIA

Die unendliche Busfahrt

Affentheater vor den Tempelhöhlen

Die Flyer-­Revolution

Lost-Place-Pogo über der Stadt

Freiräume für Vielfalt und Diversität

Zu Besuch in der ­Kreativfabrik

Die Willkür der Scharia

Blech rauchen statt Bier saufen

Next Stop: ­Inselleben

Streetart für den ­Regenwald

Das Dschungeltagebuch

THAILAND

Sin City

Western Bubble

Punkrock-­Immigranten

Pans Labyrinth

Überstunden im ­Overstay

Im Westen nichts Neues

Dark Tourism

Friedhof der ­Flugzeuge

Unabhängiger ­Musikjournalismus

Straight Outta ­Bangkok

Slumdog ­Punkrockstar

Das Koks-Tuk-Tuk

Epilog

Leseprobe

»Es war wie verhext. Seit einer halben Stunde standen wir nun schon am Straßenrand und keiner der vorbeifahrenden Taxifahrer würdigte uns eines Blickes – dabei winkten wir mittlerweile ziemlich wild. Den Flyer zu der Show, die in einem Alternativen Zentrum am Rande von Kuala Lumpur stattfinden sollte, hatten wir von einem unserer WhatsApp-Kontakte bekommen. Endlich hielt ein rotes Taxi neben uns und wir rutschten erleichtert auf die Rücksitzbank. Felix reichte dem Fahrer den Flyer mit der Adresse, doch der fuhr direkt wieder links ran. ›I don’t drive to that place. Go out!‹ Auch der nächste Fahrer schien nicht begeistert von unserem Ziel zu sein und verlangte einen ordentlichen Zuschlag. Wir willigten ein. Die Fahrt dauerte länger als erwartet und endete in einer verlassenen Straße, in der weit und breit kein Mensch zu sehen war. Schweigend gingen wir ein paar Schritte in die Dunkelheit hinein, doch alles, was wir fanden, waren vergitterte Werkstätten und verlassene Fabrikgebäude. Plötzlich tauchten am Ende der Gasse zwei dunkle Gestalten auf. Es wäre untertrieben, zu sagen, dass mir mulmig zumute wurde. Genau genommen wurde mir schlecht. Intuitiv rückten wir näher zusammen und ich senkte den Blick. Als ich wieder aufschaute, waren die Silhouetten verschwunden. Fuck, das hatte gerade noch gefehlt, sie konnten überall sein. Doch dann entdeckte ich nur wenige Meter von uns entfernt zwei junge Männer, die an einem Ladengitter lehnten – ihre Köpfe über ein leuchtendes Handy-Display gebeugt. Es waren Punks und sie suchten dieselbe Venue wie wir. Kurz darauf telefonierten sie mit irgendwem und folgten wir ihnen in eins der vermeintlich verlassenen Gebäude hinein. Der Größere entschied sich für einen der in die Jahre gekommenen Aufzüge und drückte die ›18‹. Mit einem lauten Quietschen setzte sich die Kabine in Bewegung. ›Hoffentlich werden wir da oben nicht ausgeraubt‹, schoss es mir durch den Kopf. Doch als die Türen sich wieder öffneten, schallte uns bereits lauter Punkrock entgegen.«

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